Schweres Hagel-Unwetter sucht Kirchentellinsfurt und den Landkreis Tübingen heim

Schweres Hagel-Unwetter sucht Kirchentellinsfurt und den Landkreis Tübingen heim

Am Abend des 23. Juni 2021 suchte ein schweres Hagel-Unwetter unseren schönen Ort und den Landkreis Tübingen heim. Bereits die Vorwarnungen des Deutschen Wetterdienstes am Vormittag ließen für den Abend nichts Gutes erahnen. Um kurz nach 17.00 Uhr warnte der DWD mit den Stufen 2 und 3 vor mittleren bis schweren Gewittern. Um kurz nach 18.00 Uhr stufte der DWD die nahende Unwetterfront dann auf Stufe 4 von 4 (Violett) nach oben: „Extrem heftiger Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 40 l/qm und 80 l/qm pro Stunde sowie schweren Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 100 km/h und Hagel mit Korngrößen um 4 cm.“

Doch auch ohne die Warnung des DWD konnte man anhand des Schauspiels am Himmel erahnen, dass da gleich etwas von besonderem Ausmaße heranrauscht. Die Wolkenfront formierte sich und zog in einem Streifen von Starzach, Rottenburg über Tübingen und Kusterdingen nach Kirchentellinsfurt und weiter in den Landkreis Reutlingen. In Tübingen und Kusterdingen war der Hagel mit bis zu 4 cm Durchmesser das große Problem. Den hatten wir hier in Kirchentellinsfurt zwar auch, doch als einsatzreicher stellte sich im Laufe des Abends der bereits gefallene und noch erwartete Regen dar. Um 18.28 Uhr erfolgte die Alarmierung zur Wachbesetzung der Feuerwehr Kirchentellinsfurt, da aufgrund des Verlaufes des Unwetters davon ausgegangen werden musste, dass in Kürze zahlreiche Einsatzstellen abzuarbeiten wären. Dies trat dann auch genau so ein: Kaum waren die Fahrzeuge mit den auf Lager befindlichen Unwetter-Sets bestückt, kam Einsatzstelle um Einsatzstelle zur Disposition im Feuerwehrhaus an. Das Groß an Einsätzen sollten an diesem Abend und der Nacht mit Wasser vollgelaufene Keller sein; aber auch umgestürzte Bäume innerhalb und außerhalb des Orts mussten beseitigt werden. Teile der Wannweiler Straße im Tal befanden sich zeitweiße mehrere Zentimeter unter Wasser, was ein Vorankommen der PKW unmöglich machte. Die Feuerwehr musste mehrere Fahrzeuge aus den Wassermassen bergen, Straßen sperren und teilweise auch verkehrsregelnde Maßnahmen (Kreisverkehr Südring) vornehmen, da die Polizei ebenfalls mit sämtlichen Kräften ausgelastet war.

Ebenfalls im Einsatz war der Bauhof mit mehreren Mitarbeitern und Fahrzeugen. Der von der Feuerwehr vorgehaltene Sandsack-Container wurde mittels des Zugfahrzeuges des Bauhofes von Personal der Feuerwehr in Einsatz gebracht und zeitweise im vorderen Bereich des Tals bereitgestellt, da sich hier durch einen verstopften Kanal eine kritische Situation anbahnte.

In Summe befanden sich an diesem Abend bis nach 01.00 Uhr knapp 40 Kameradinnen und Kameraden auf den Beinen, um den Bürgerinnen und Bürgern in Kirchentellinsfurt nach dem Unwetter beiseite  zu stehen. Es wurden insgesamt 23 Einsatzstellen in Zusammenhang mit dem Unwetter abgearbeitet. Die Verpflegung wurde im Laufe des später werdenden Abends durch unser HvO Kirchentellinsfurt / Kusterdingen bereitgestellt.

An dieser Stelle geht ein herzliches Dankeschön an alle Kameradinnen und Kameraden für den Einsatz an diesem Abend, an die Kameraden des Bauhofes für die gute und bedingungslose Zusammenarbeit und natürlich auch an die Kameradinnen und Kameraden des HvO Kirchentellinsfurt / Kusterdingen. Es ist immer wieder beruhigend zu sehen, wie sich die einzelnen Hilfsorganisationen / Einrichtungen gegenseitig unterstützen und ergänzen, um Ihnen, liebe Kirchentellinsfurterinnen und Kirchentellinsfurter, in schwierigen Situationen zur Seite zu stehen. Denn genau dafür sind wir da.

 

Ihre Feuerwehr.

 

Über den Autor

Patrick Schuparra

Kommandant